Jedes Jahr entstehen durch zu große Feuchtigkeit und den dadurch entstehenden Schimmel enorme Schäden in Immobilien in ganz Deutschland. Diese wären so einfach zu verhindern, denn meistens sind diese Schäden allein durch die Bewohner verursacht.
Dieser Beitrag ist die Weiterführung des letzte Woche behandelten Themas „Wohnräume richtig lüften“, hier gehen wir noch tiefer und detaillierter auf die Thematik Feuchtigkeit in Wohnräumen ein.

Allgemeine Erklärung:

Der Begriff beschreibt den Anteil von Wasser in der Luft, also wie viel Feuchtigkeit in der Luft gelößt ist. Um herauszufinden, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung ist, können Sie diese einfach mit einem Thermohygrometer erfassen.

Was ist ein Thermohygrometer?

Ein Thermohygrometer ist ein kombiniertes Gerät zum Messen von Temperatur und Feuchtigkeit. Die Feuchtigkeit wird hier in Prozent gemessen.

Welche Maßeinheit für Feuchtigkeit gibt es?

Es gibt leider viele verschiedene Maßeinheiten, die mit Feuchtigkeit in Verbindung zu bringen sind. Ein paar Beispiele hierfür können absolute Luftfeuchtigkeit, spezifische Luftfeuchtigkeit, Taupunkt usw. sein.
Um in Wohnräumen die Feuchtigkeit in der Raumluft zu ermitteln, wird meistens die „relative Luftfeuchtigkeit“ ermittelt. Diese wird in Prozent gemessen.

Was genau sagt die relative Luftfeuchtigkeit aus?

Die relative Luftfeuchtigkeit, gibt an zu wie viel Prozent die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist.

Wie viel Wasserdampf aber in der Luft gelöst sein kann, hängt von der aktuellen Raumtemperatur ab. Daher steht der Anteil an Wasserdampf der in der Luft aufgenommen werden kann in Relation zur Temperatur.

Beispiel anhand eines H-X Diagramms:

  1. Wir starten bei 20 °C und einer relativen Feuchtigkeit von 50 % (grüner Punkt).
  2. Die Temperatur wird auf 24 °C erwärmt (grüner Pfeil).
  3. Die relative Feuchtigkeit liegt nun bei etwas unter 40 % (gelber Punkt).

Die blauen Punkte zeigen wie sich die relative Feuchtigkeit bei 17, 15, 13, 11 und 9 °C entwickelt, wenn wir bei 20 °C und 50 % relativer feuchte starten.
Einfach gesagt: Die relative Feuchtigkeit sinkt bei Erwärmen der Raumluft ab, während die Menge an Wasserdampf gleich blei

Wie hoch ist die ideale Luftfeuchtigkeit?

– Für Wohnräume wird im Allgemeinem geraten, eine relative Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % zu halten.
– Luftfeuchtigkeit von über 60% kann bereits Schimmelbildung hervorrufen.
– Unter 30% Luftfeuchtigkeit kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Da die Feuchtigkeit zu gering ist, trocknen die Schleimhäute aus.

Diese Werte richten sich nach einer Raumtemperatur von 20° C. Sollten Ihre Wohnräume entsprechend wärmer oder kälter sein, sollte die relative Feuchte im Allgemeinem geringer oder höher sein.

Wo durch entsteht Luftfeuchtigkeit?

Die Typischen quellen sind:
– Kochen.
– Wäschetrocknen.
– Duschen oder Baden.
– Ein- und Ausatmen.
– Pflanzen in der Wohnung.

Was ist mit Bädern und Küchen?

Bäder und Küchen sind im Allgemeinem meistens feuchter als normale Wohnräume, da durch Duschen oder Kochen die Luft stärker mit Wasserdampf angereichert wird. Dies ist auch erst mal nicht weiter schlimm. In Küchen und Bädern zeigt das Thermohygrometer schnell mal 60 % relative Luftfeuchtigkeit und mehr an.
Achten Sie einfach drauf, dass Sie nach dem Kochen oder Duschen ordentlich Lüften, damit der Wasserdampf der in der Luft gelöst ist, aus den Fenstern entweichen kann.

Warum nun all dieser Lärm?

Das größte Problem an Feuchtigkeit ist die Gefahr von Schimmelbildung. Schon bei 70 % relativer Feuchtigkeit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Schimmelproblem entwickelt.

Hier zu kommt weiter, dass die Temperatur nicht überall in der Wohnung gleich ist. An Fenstern und Außenwänden ist die Temperatur meist geringer als direkt in der Zimmermitte. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Taupunkttemperatur unterschritten wird und sich der Wasserdampf an Fenstern und Wänden niederschlägt. Siehe H-X Diagramm blau markierte Punkte.

Jedes Jahr entstehen große Schäden wegen Schimmel in Wohnungen. Die meisten Fälle sind auf falsches Lüftungsverhalten zurückzuführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

– Luftfeuchtigkeit wird durch viele Faktoren beeinflusst.
– Die relative Feuchtigkeit lässt sich durch ein Thermohygrometer sehr gut im Auge behalten.
– Der ideale Wert für Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt bei 50 %, wenn die Raumtemperatur 20° C misst.
– Bäder und Küchen sind meistens etwas feuchter als andere Wohnräume. Hier sollte die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 60 % über einen längeren Zeitraum betragen.
– Ebenfalls sollte die relative Feuchtigkeit nicht weniger als 30 % betragen, da dies die Atemwege austrocknet.

Aber auch in vielen anderen Bereichen ist das Thema Feuchtigkeit bzw. Kondensation von Luft ein wichtiges Thema. Auch bei Lüftungsanlagen und bei Heizungsanlagen.

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